Samichlaus 2020

Samichlaus 2020 – kreativ und digital.

In diesem Jahr wurden wir alle gefordert. Wir haben uns von Gewohnheiten lösen müssen und haben gelernt, dass nichts auf der Welt selbstverständlich ist. Wir haben aber auch erkannt, dass man, trotz Einschränkungen, mit kreativen Ideen der Normalität ein Stück näher kommen kann. Dies gilt auch für den Samichlaus. Was letztes Jahr noch «normal» war, ist heute unvorstellbar. Ein alter Mann mit Bauch und Bart – heute ein Risikopatient – zieht von Haus zu Haus und gesellt sich von einer Familie zur anderen. Ganz ohne Mundschutz und Desinfektionsmittel. Nun, dieses Jahr ist alles anders …
In manchen Gemeinden ist das Risiko zu hoch und der Samichlaus verzichtet gänzlich auf seinen Auftritt. In anderen Gemeinden wird gar ein Sami-chlaus-Drive-in angeboten oder man setzt auf das Schutzkonzept und den Mindestabstand. Bei letzterem zieht der Samichlaus mit seinen Gefährten von Hausplatz zu Hausplatz und besucht die Familien in sicherem Abstand vor der Haustüre. Es gibt jedoch auch Chläuse, die den Sprung ins digitale Zeitalter wagen und sich mit einer Videobotschaft an die Kinder in den warmen Stuben richten. Da stellt sich die Frage, ob die Geschenke dann mittels Drohne ausgeliefert werden?
Auf jeden Fall werden am 6. Dezember, trotz den Einschränkungen viele Kinderaugen erhellt. Denn «anders» bedeutet nicht schlechter, es entspricht meistens nur nicht unseren Vorstellungen und Erwartungen.
In diesem Sinne wünschen wir allen AZEIGER-Leserinnen und Lesern, ob gross oder klein, einen unvergesslichen Samichlaus-Tag. Und wer noch ein Värsli braucht, anbei finden Sie eine kleine Auswahl.

Sami, Niggi, Näggi
Sami, Niggi, Näggi,
hinder em Ofe stegg i.
Gimer Nuss und Bire,
so chumm i wieder füre.

Samichlaus, du guete Maa
Samichlaus, du guete Maa
ändlich bisch du wieder da.
Chunsch cho luege, was ig mache
wie ig spiele, singe und lache.
Tuesch mi lehre, s’ Härz zverschänke
und e chli a anderi dänke.
Nur so bin ig säuber froh
und s Christchind cha zuemer cho.

Samichlaus, ig bi so froh
Samichlaus, ig bi so froh,
dass du hüt zu mir bisch cho.
Du weisch, ig tue gärn Nüssli ässe,
hesch mis Seckli nid vergässe?

Es Liechtli chunnt
Es Liechtli chunnt dr Fäudwäg i,
i glaub das mues dr Samichlaus sii.
Jetzt ghört me’s Glöggli, still los guet,
wie’s über d’ Wiese lüüte tuet,
Mis Härzli chlopfet liis und fescht,
ig hoff du weisch vo mir nur’s Bescht.
Die andere chline dumme Sache,
wotti s’nächscht Johr besser mache.
Drum bitte lueg i Sack jetzt drii,
öb’s öppis het für mii drbii.

Dr Samichlaus, dr Samichlaus,
Dr Samichlaus, dr Samichlaus,
so tönts vo Huus zu Huus.
Gar mängem Chind chlopft s’Härz so fescht und luegt zum Fänschter uus.
Jetzt polderets dür d’Stäge uuf,
was hed är ächt im Sinn?
Är treit e Sack so schwär und grooss,
was tuusigs isch do drin?
Dr Sack dä nimmt är immer mit
für d’Chinder grooss und chlii.
De braave läärt är d’Nüssli druus,
die Böse steckt är drii.